Was – bei Neptun – ist eine allgemeine Segelvorfahrt!? Und das bei 23 teilnehmenden Booten und ca. 1000 Zuschauern.
So sah man die Dinge aus Sicht des SCND:
SEGEL-CLUB NEUBURG/DONAU Neuburg, 16. Mai 1968
Liebe Club-Kameraden,
am übernächsten Sonntag, den 26. Mai 1968, wird in Bertoldsheim die offizielle Einweihung der Stauanlage in Anwesenheit von Regierung und anderer Prominenz vorgenommen. Es wurde die Bitte geäußert, der Segelclub möge einen würdigen Rahmen dazu liefern. Was liegt näher, als dass wir den Anlass wahrnehmen und eine Regatta starten, die zugleich als Ansegeln und Auftakt zur Saison gelten soll?
Wir richten deshalb an Sie alle – ohne Ausnahme – die herzliche Bitte, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, sei es als Zuschauer, sei es als Wettkampfleitung, sei es als aktive Regatta-Teilnehmer. Wer als Bootsbesitzer wirklich verhindert ist, sollte es möglich machen, dass ein anderes Mitglied seiner Wahl und seines Vertrauens wenigstens für die Teilnahme des Bootes sorgt (und wer weiss, vielleicht das Rennen gewinnt?!).
Natürlich sind wir uns darüber im klaren, dass wir weder seglerisch alle so auf der Höhe sind, eine wirkliche Regatta zu segeln – noch dazu mit den unterschiedlichsten Bootstypen – noch dass die Zeit reicht, ausreichende Kenntnisse der Wettfahrt-Wegerechtsregeln zu vermitteln. Dennoch meinen wir, dass wir eine „Gaudi Regatta“, bei der alle Boote gemeinsam starten und bei der nur die normalen Wegerechtsregeln gelten, veranstalten sollten. Wer gewinnen wird, scheint uns weniger wichtig als dass alle mitmachen.
Wir werden drei Wendemarken setzen, die erste etwa in der Höhe des Steges, zwei weitere ziemlich unten in der Nähe des Sperrgebietes vor dem Stauwerk, und zwar je eine an Nord- und Südufer. Dieser Dreieckskurs muss dann einmal oder zweimal gerundet werden, je nach Wetterlage. Einzelheiten wären unmittelbar vor dem Start zu besprechen und festzulegen. Zeitpunkt für diese Besprechung: Sonntag, 26. Mai, 10.00 Uhr am Bootssteg. Ausfall nur bei katastrophalen Wetterverhältnissen. Zum Start dürften wir dann gegen 11.00 Uhr kommen. Je nach Wetter und Laune kommt ein Zweiter Lauf für 14.00 Uhr infrage. Jedenfalls wäre es schön, wenn wir uns am Himmelfahrtstag gegen 14 Uhr schon einmal beim Segeln treffen und entsprechend abstimmen könnten. Vorschläge werden gerne gehört und besprochen.
Im Anschluss an die Regatta wird der Segelclub versuchen, im Festzelt einen Tisch reserviert zu bekommen, um eine kleine Siegerehrung vornehmen zu können. Damit es auch Preise zu verteilen gibt, schlagen wir vor, dass jede teilnehmende Mannschaft – gewissermassen als Startgeld – einen kleinen Preis mitbringt: eine Tafel Schokolade, eine Flasche Wein, irgendein kleines Segelzubehör oder ähnliches. Alle Preise sollten sich im Wert zwischen DM 3,- und höchstens DM 20,- bewegen, und bei der Siegerehrung darf in der Reihenfolge der Gewinner etwas aus dem hoffentlich reichen Angebot ausgesucht werden.
Zum Schluss eine Bitte: Soweit Sie Kinder mit im Boot haben, sollten diese unbedingt Schwimmwesten tragen; bei mehr als drei Windstärken sollten auch Erwachsene und geübte Schwimmer eine Schwimmhilfe anlegen. Im Übrigen hoffen wir auf Ihrer aller Teilnahme und garantieren schon jetzt für eine Mordsgaudi.
Hans D. Mevert
Regattawart